Schliersee – Erneut wurden am heutigen späten Abend Einsatzkräfte der Wasserwacht, der DLRG, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei zu einer Vermisstensuche an den Schliersee alarmiert. Wie der Melder den ersteintreffenden Kräften der Wasserwacht Schliersee berichtete, sei eine Dame vor zwei Stunden am Westufer des Schliersees ins Wasser gestiegen. In der Zwischenzeit zog ein Unwetter mit Strakregen und Starkwind über den Schliersee. Nachdem sie nicht zurückgekommen war, sorgte man sich um die aus Polen stammende Schwimmerin.
Nach dem abgesetzten Notruf alarmierte die Integrierte Leitstelle um 20:54 Uhr die Einsatzkräfte. An der Wachstation befindliche Einsatzkräfte der Wasserwacht Schliersee rückten sofort aus. Weitere Wasserretter wurden mit dem am Westerberg stationierten Wassernotfahrzeug und dem mobilen Boot nachgeführt.
Bei Ankunft an der Einsatzstelle wurden die Kleidungsstücke der Vermissten am Ufer vorgefunden. Dies veranlasst die Rettungskräfte in der Regel nochmals mehr dazu, die Meldung ernst zu nehmen. Glücklicherweise kam aber heute die Entwarnung nur wenige Minuten später. Die Gesuchte stieg nahe der Einstiegsstelle aus dem Wasser und konnte durch Freunde identifiziert werden.
„Wir sind froh, dass niemand in Gefahr war und die Suche sich schnell als nicht erforderlich rausgestellt hat.“, berichtet Tobias Huber, einer der Wachleiter der Wasserwacht Schliersee. „Nur wenig später zog ein weiteres noch schwereres Unwetter über Schliersee. Dieses hätte unsere Einsatzkräfte in Gefahr bringen können.“, so Huber weiter.
Die Wasserwacht Schliersee nimmt die neuerliche Häufung von Einsätzen, die in unmittelbaren Zusammenhang mit Unwetter stehen zum Anlass, um nochmals Tipps zum sicheren Baden zu geben. Wichtig ist Simon Horst, stv. Technischer Leiter der Ortsgruppe aber zuvor: „Niemand muss Angst haben, wenn er uns um Hilfe bittet und sich anschließend herausstellt, dass womöglich kein Notfall vorlag!“. Die Rettungskräfte bitten darum, im Zweifel eher einmal zu viel, wie einmal zu wenig den Notruf abzusetzen.
Besonders Unwetter und Strakwinde häufen sich – Sommergewitter treten aufNeuerdings stellt die Wasserwacht vermehrt fest, dass teils schwere Unwetter plötzlich und unerwartet auftreten. Badegäste und Wassersportler sollten daher die Wetterlage im Blick behalten. Bei aufziehenden Gewitterwolken oder plötzlich eintretenden Starkwinden sollte das Wasser umgehend verlassen werden bzw. das sichere Ufer aufgesucht werden. Hinweise auf eine bevorstehende Unwetterlage gibt auch der Deutsche Wetterdienst über seine Warnkanäle oder die am Schliersee befindlichen Sturmwarnungen (Süd-Ufer und am Strandbad Schliersee).
Wenn das gelbe Blinklicht aufleuchtet, ist Aufmerksamkeit geboten. „40 Blitze pro Minute kündigen einen Sturm an und sind als Vorwarnung zu verstehen. 90 Blitze pro Minute signalisieren eine aktive Sturmwarnung“, berichtet Horst. Ersteres sollte alle Wassersportler dazu veranlassen, das Wetter genau zu beobachten und einen sicheren Ausstieg zu ermöglichen. In zweiterem Falle sollte das Wasser sofort verlassen werden oder das Ufer bzw. geschützte Bereiche aufgesucht werden.
Wasserwacht informiert – So kann der Aufenthalt am, im und auf dem Wasser zur sicheren Sache werdenWir haben Sie alle in der Schule gelernt: Die Baderegeln. Weitere wertvolle Tipps und Hinweise ergänzt die Wasserwacht Schliersee:
- Informieren sie Freunde, Angehörige oder Bekannte, wenn Sie ins Wasser gehen. Vereinbaren sie klar, wo sie hinschwimmen wollen und wie lange sie unterwegs sind. Alleine sollte sich niemand unbeobachtet im Wasser aufhalten.
- Bleiben Sie in Ufernähe. Oftmals werden Strömungen, Strecken und Wellen unterschätzt und führen zur Erschöpfung. Ein kurzer Rückweg ans Ufer sollte immer angestrebt werden.
- Der Konsum von berauschenden Mitteln sollte am, im und auf dem Wasser vermieden werden.
- Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt. Sorgen Sie dafür, dass sie bei der Beaufsichtigung von Kindern und Nichtschwimmern nicht von anderen Dingen abgelenkt werden.
- Verwenden Sie auf schwimmenden Fahrzeugen und Gerätschaften eine Schwimmweste. SUP’ler sollten auch die vorgesehene Leine am Bein anbringen.
- Kommen Sie selbst oder andere doch in eine Notsituation, machen sie deutlich auf sich aufmerksam und holen sie schnell Hilfe. Über den Notruf 112 erreichen Sie die Rettungskräfte kostenlos aus dem Mobilfunk- und Festnetz.
Keine Notfälle – Das ist den ehrenamtlichen Rettungsschwimmer das Liebste
Die Wasserwacht Schliersee freut sich auf eine schöne und möglichst einsatzarme Sommersaison. Am liebsten halten sich die Schlierseer Rettungsschwimmer an ihrer Wachstation im Strandbad auf, ohne dass sie in den Einsatz gehen müssen.
Wer mehr über die Arbeit erfahren möchte, kann sich auf der Internetseite und in den sozialen Medien informieren oder die Retter auch am Wochenende mal in der Wachstation besuchen. Diese ist an Sam-, Sonn- und Feiertagen bei guter Witterung in den Sommermonaten besetzt. Telefonisch erreichen Sie die Wachstation unter 08026/6566