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Iranaustausch

Erfolgreiche Kooperation mit dem iranischen Roten Halbmond: Ausbilder aus dem Iran besuchen die Rettungshundestaffel des BRK KV Miesbach

 

Im Iran bebt die Erde besonders häufig. Rettungshunde können besonders gut bei der Suche nach Verschütteten helfen. Rettungshundeführer aus dem Iran und vom BRK-Miesbach und trainierten dafür gemeinsam.

 

 Seit über 15 Jahren besteht mit dem Iranischen Roten Halbmond und dem Deutschen Roten Kreuz eine Kooperation für den Aufbau eines zuverlässigen Rettungshundewesens im Iran. Im Iran bebt die Erde häufig, und häufig auch schwer. Ausgebildete Rettungshunde vor Ort können helfen, Verschüttete schnell aufzufinden und so Leben zu retten. Derzeit gibt es im Iran 74 Hundeführer, die bereits mehrere erfolgreiche Einsätze hatten, wie z.B. nach dem Erdbeben in Kermanschah.

 

Mark Hofmann organisiert die Kooperation als Projektdelegierter des Deutschen Roten Kreuzes, die Ausbildung der Hundeführer wird von Siggi Höfer aus Kitzingen geleitet. Die Rettungshundearbeit im Iran wird durch gegenseitige Besuche und regelmäßigen Austausch mit Rettungshundeführern des DRK unterstützt. Herr Hofmann und Frau Höfer waren zuletzt 2018 mit weiteren Hundeführern des BRK, darunter Maria Gomolka mit Rettungshund Iron vom BRK Kreisverband Miesbach eine Woche im Iran. Diesen Herbst besuchten dann wieder 4 Hundeführer aus dem Iran verschiedene BRK Rettungshundestaffeln. Vier Tage trainierten sie auch gemeinsam mit der Rettungshundestaffel des BRK im KV Miesbach.

 

Die iranische Delegation wurde von Amir Shafiee begleitet, der zum wiederholten Male für die iranischen Kollegen ins Persische übersetzte. Nach einem Besuch der Landeshauptstadt traf die Delegation am Mittwochabend im Landkreis ein. Die Unterbringung erfolgte privat, so dass auch hier der Austausch und interkulturelle Verständigung stattfand. Im Ernstfall ist die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Helfern über die kultureller Unterschiede hinweg entscheidend. Im Gegensatz zu der Diensthundehaltung im Iran leben die Rettungshunde in Deutschland in ihren Familien. Was hier als normal angesehen wird, ist im muslimischen Iran oft noch ein Tabu und die Hundeführer suchen selbständig nach Ansätzen, um die für die Arbeit notwendige enge Bindung zwischen Hundeführer und Hund im eigenen Land zu fördern.

 

Am Donnerstag wurde die Delegation vom Kreisbereitschaftsleiter Benedikt Dörder auf dem Gelände des Schäferhundevereins Bruckmühl begrüßt. Dann startete auf dem Hundeplatz die Ausbildung mit Theorie und praktischen Übungen. Die Iranischen Hundeführer hatten die Gelegenheit mit den Hunden der Mitglieder der Rettungshundestaffel Miesbach zu arbeiten. Weil Hunde nicht nur auf Wortsignale reagieren sondern vor allem Körpersprache hervorragend lesen können, hat die länderübergreifende Zusammenarbeit mit den bayerischen Hunden reibungslos funktioniert. Ein gemeinsames Grillen schloss diesen ersten Trainingstag ab.

 

Am Freitag wurde in gebirgigem Gelände am Tegernsee mit sehr variantenreichen Such- und Versteckmöglichkeiten trainiert. Dabei konnten die Hunde unter Beweis stellen, wie sie mit ihren feinen Nasen auch nicht sichtbare Personen aufspüren können. Nachdem ab Nachmittag ein kalter Herbstregen einsetzte, kam der Abend im Tegernseer Bräustüberl auch zum Aufwärmen sehr gelegen.

 

Das Wochenende stand dann ganz im Zeichen der Gebäudesuche. Für den Samstag wurde von der Firma Penzenstadler, Seeham ein großer Gebäudekomplex in der Münchener Arnulfstraße zur Verfügung gestellt. Am Sonntag konnte in einer leerstehenden Klinik trainiert werden. In beiden Fällen stellten lange Flure, hohe Treppenhäuser, mehrstöckige Keller und eine Vielzahl von Räumen die Hunde vor Herausforderungen, wie sie auch in einem Trümmereinsatz bewerkstelligt werden müssen.

 

Die Verantwortlichen zogen nach den gemeinsamen Trainingstagen insgesamt eine sehr positive Bilanz. Es wurde viel gelernt, auf beiden Seiten. Durch die langjährige iranisch-deutsche Kooperation haben sich viel Vertrauen und auch persönliche Beziehungen aufgebaut, von der alle Beteiligten profitieren, was für den Aufbau der Rettungshundearbeit in dem erdbebengefährdeten Iran sehr förderlich ist. Alle Beteiligten freuen sich auf eine Fortsetzung dieses Projekts. Wir bedanken uns beim SV OG Bruckmühl für die Überlassung des Hundeplatzes und bei den Firmen Penzenstadler und der Schön Klinik Harthausen, welche uns Gebäude für das Training zur Verfügung gestellt haben.

 

Weitere Informationen über die Rettungshundearbeit der BRK Staffel Miesbach und Möglichkeiten, diese zu unterstützen über Johannes Buitkamp, Email: Johannes.Buitkamp@web.de.